#11 Spender aufgepasst: Gemeinsam schenken wir Sisa ein zweites Auge!

Darf ich diese Kleine tapfere Kämpferin vorstellen: Das ist Sisa! Ihre Eltern haben bei ihr mit 3 Jahren komische Veränderungen am Auge festgestellt. Nach einigen Untersuchungen stand dann die Diagnose fest: Sisa hat ein Retinoblastom im rechten Auge. Das ist ein bösartiger Tumor auf der Netzhaut, der meistens bei Kindern unter 5 Jahren auftaucht.

Am 23. September letzten Jahres hat man ihr in einer Operation deshalb das Auge entfernen müssen und zur Zeit erhält sie eine kräfte-raubende Chemotherapie, für die sie mit ihrem Papa alle 8 Tage aus Ugshaloma Graude einem kleinen Dorf in der Provinz Cotopaxi nach Quito ins staatliche Kinderkrankenhaus Baca Ortiz, in der Nähe von Sol y Vida, kommt. EIGENTLICH sollte es dort (je nach der aktuellen Regierung) einige wichtige Medikamente für die Patienten geben. Dank der Korruption und der  netten, reichen Menschen im Land, die das Geld aber lieber in ihre eigenen Taschen stecken, hat das Klinikum hierfür kein Budget mehr! Also heißt es für die Eltern: Selbst zur Apotheke gehen und die Medikamente kaufen. Da es sich hier aber um Kosten von mehreren hunderten Dollars pro Medikament handeln kann, kann man sich ja vorstellen wie gut das in einem Land mit durchschnittlichem Monats-Einkommen von knapp über 300 US-Dollar (wovon viele unserer Patienten weit entfernt sind)  funktioniert...

Dazu kommt, dass das Baca Ortiz das einzige Krankenhaus im Land ist, dass sich um krebskranke Kindern kümmert und viele Kinder somit weite Strecken auf sich nehmen müssen um zur Behandlung zu kommen. Im 5. Stock des Krankenhauses, der Onkologie, stehen natürlich viel zu wenig Betten zur Verfügung und somit ist es für Kinder wie auch für Eltern häufig eine riesige Strapaze zu den Untersuchungen und Behandlungen zu erscheinen. In vielen Fällen lassen sie viele Geschwisterkinder Zuhause zurück, müssen für die lange Reise nicht nur ihre Arbeit aussetzen, sondern diese auch finanziell verkraften. Einige unserer Patienten sind indigener Abstammung, wohnen in abgelegenen Dörfchen und leben von ihrer kleinen Landwirtschaft. Häufig sprechen diese Zuhause nur Quichua und deshalb schlechter Spanisch als ich! Teilweise sind die Eltern dann auch noch Analphabeten und müssen sich so im total chaotischen Quito durchschlagen. Aus genannten Gründen kommt es dann auch vor, dass die Eltern irgendwann einfach nicht mehr zur Behandlung erscheinen....

Umso schöner ist es für mich zu sehen, wie fürsorglich und liebevoll sich Sisas Papa um die Kleine kümmert! Er ist es, der sie zu jeder Untersuchung und Behandlung begleitet und als ich mit den beiden im Restaurant, in dem unsere Patienten ein warmes Mittagessen bekommen, essen war, war ich wirklich gerührt, wie er seiner Tochter immer wieder vorsichtig dabei hilft, den Löffel an den Mund zu führen, um dann nach ein paar Bissen ein Päuschen einzulegen, weil es sie zu sehr angestrengt hat!

Die Prothese, die sie jetzt bekommen soll, wird nicht nur so für sie angepasst, dass man ihr nicht auf den ersten Blick ansehen kann, dass nur eines ihrer  beiden Augen echt ist, sondern ist auch medizinisch gesehen von sehr großer Bedeutung. Bei Patienten, bei denen nach der Entnahme des Auges keine Prothese eingesetzt wird, tritt, besonders in diesem jungen Alter, eine schwere Deformation des Gesichtes auf. Das sieht dann ungefähr so aus, als ob die eine Gesichtshälfte ganz normal weiter wächst, während die andere klein bleibt und dabei verzogen wird. Das kann dann im Nachhinein nur durch vielzählige, aufwendige und teure OPs wieder einigermaßen in Ordnung gebracht werden.

Aber damit es gar nicht so weit kommen muss, gibt es Organisationen wie Sol y Vida und zum Glück ganz viele Menschen, die zusammengelegt haben, damit wir gemeinsam Sisas neues Auge finanzieren können! Hierfür nochmals aus tiefstem Herzen ein riesen großes Dankeschön und ich gebe den Dank von Sisas Papa "Dios le pague" (= sowas wie das spanische "Vergelt`s Gott") an jeden Einzelnen von Ihnen und euch weiter!

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